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Auszug aus einem damaligen Interview mit Heinz van Haren:

„Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven. Erst liefen uns die Zuschauer aus dem Stadion - und dann hatten sie reihenweise Schwächeanfälle und Kreislauf-zusammenbrüche. Vier Elfmeter in der zweiten Halbzeit! 16 Schützen bei einem Elfmeterschießen! Unglaublich, oder?

Aber von vorne. Wir hatten das Hinspiel im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den
1. FC Köln mit 1:4 verloren. Wir konnten also nur voll auf Angriff spielen, eine andere Taktik gab es nicht. In den ersten 40 Minuten zerpflückten wir die Kölner: Fischer, Rüssmann, Scheer – 3:0! Doch dann fingen wir kurz vor der Pause das erste Gegentor.

In der zweiten Halbzeit ging es dann hin und her. Und plötzlich zeigte Schiedsrichter Heckeroth das erste Mal auf den Punkt. Löhr verkürzte auf 2:3. Wir waren ausgeschieden, das dachten zu diesem Zeitpunkt nicht nur unsere Fans, die in Scharen das Stadion verließen. In der Glückaufkampfbahn saßen bald nur noch Kölner!

Kurz vor Schluss dann Elfmeter für uns, doch Beverungen traf die Kiste nicht. Minuten später noch ein Elfmeter. Diesmal Kremers, 4:2, Hoffnung. Wir schlugen den Ball nur noch nach vorne. In der Nachspielzeit gab Heckeroth dann noch einen Strafstoß, Kremers rettete uns in die Verlängerung. Das Stadion füllte sich nun natürlich wieder. In der 105. Minute dann Elfmeter Nummer fünf, aber Biskup vergab für den FC.

Dann pfiff Heckeroth endlich ab. Elfmeterschießen. Als achter Schütze für Schalke machte ich das 6:5. Cullmann traf nach mir nur den Pfosten. Wir hatten tatsächlich noch gewonnen! Wir waren so beseelt, wir hörten gar nicht mehr auf zu jubeln. Bis in den nächsten Morgen saßen wir noch in dem kleinen Stübchen unter der Tribüne. Das Bier floss in Strömen. Es war total überfüllt, und man konnte eigentlich gar nichts mehr erkennen vor lauter Zigarettenqualm. Doch die Fans gingen rein und raus und wollten sehen, wie bei uns gefeiert wird. Das waren noch Zeiten. Selten habe ich mich so lebendig gefühlt wie in dieser Nacht.“
 


Ein paar Aussagen von damals:


Der damalige erste Vorsitzende Günter Siebert „Ich halte das nicht mehr aus“, danach floh er von seinem Ehrenplatz auf eine Kabinenpritsche, wo er sich mit „Herzflimmern“ niederlegen musste.

Trainer Ivica Horvat stammelte nur noch: „Hab’ ich viel erlebt in meiner Laufbahn, hab’ ich bei der Weltmeisterschaft gegen Deutschland ein Eigentor getreten. Aber so was?!“

WAZ-Redakteur Hans-Josef Justen: „Bei dem Spiel hätten Beruhigungstropfen mit der Eintrittskarte geliefert werden müssen."

Und was sagte Norbert Nigbur, der Weltklasse-Torwart, der drei Strafstöße entschärfte und einen selbst verwandelte? Er meinte ganz lässig: „Na und? So
schieß ich die Elfmeter im Training doch immer“.

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